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Neujahrsbräuche


Zum Jahreswechsel gibt es in verschiedenen Ländern natürlich auch unterschiedliche Traditionen zusätzlich zum weit verbreiteten Feuerwerk. Wir haben uns ein bisschen für euch schlau gemacht und eine kleine Übersicht erstellt:

In Deutschland kennt ihr euch vermutlich aus - hier wird meist mit Freunden oder Familie bei gutem Essen dem neuen Jahr entgegen gefiebert. Traditionell wird mancherorts Blei gegossen, wobei die entstandenen Formen verschiedene Bedeutungen haben und diverse WÜnsche für das nächste Jahr ankündigen sollen, wie zum Beispiel Glück, Gesundheit oder Wohlstand. Zum Schluss endet die Silvesternacht natürlich mit einem lauten und bunten Feuerwerk, wie auch in vielen anderen Ländern.

Das Feuerwerk in London beispielsweise ist noch um einiges größer als wir es in Deutschland kennen. Direkt am London Eye steigt das größte Feuerwerk. Anschließend und auch schon davor wird ausgiebig auf einer der vielen Kostümpartys gefeiert. Zum Jahreswechsel wird traditionell das Lied „Auld Lang Syne“ in Gedenken an verstorbene Freunde und Verwandte des vergangenen Jahres gesunden. Am Neujahrstag gibt es leckere mit Hackleisch gefüllte Törtchen.

In Spanien wird, ähnlich wie bei uns, erst einmal mit Familie und Freunden gut gegessen. Anschließend geht es raus auf die Straße zum Feiern. Angestoßen wird um 12 Uhr mit einem Glas Sekt, in das ein goldener Ring geworfen wurde - das soll Glück bringen. Laut Tradition tragen die Frauen in Spanien zur Silesternacht rote Unterwäsche. Die verspricht viel Leidenschaft im folgenden Jahr und wenn sie geschenkt ist, dann steht sie sogar für die große Liebe. Außerdem wird um Mitternacht zu jedem der 12 Glockenschläge eine Weintraube in den Mund geschoben. Zu jeder Traube darf man sich etwas wünschen - wer es aber nicht schafft alle 12 Trauben in der Schnelle zu essen, den verfolgt das Pech.

Auch in Portugal werden zum Jahreswechsel 12 Trauben gegessen und mit je einem Wunsch versehen. Außerdem soll dort eine Münze in der Hand gehalten werden, denn das steht für Glück in finanziellen Dingen. Mit Lärm durch Pfannen undTöpf oder durch zerschmettertes Porzellan, sollen böse Geister vertrieben werden. Glück für das neue Jahr soll zudem das Tragen von neuer Kleidung in der Silvesternacht bringen und auch das Neujahrsbaden. Und wer um 12 Uhr noch von seinem Stuhl springt, startet mit Schwung und Elan ins neue Jahr.

Die Schotten feiern „Hogmanay“ teils bis zu drei Tagen. Zum großen Feuerwerk wird dann mit einer Mishung aus Whiskey, Bier und Eiern (Hot Pint) natürlich im traditionellen Whiskeyglas angestoßen. Es gibt Fackelumzüge mit Dudelsackmusik und zu essen gibt es „Black Bun“ (überbackenes Früchtebrot) oder „Haggis“ (gefüllter Schafsmagen). Auch in Schottland wird um 12 Uhr „Auld Lang Syne“ in Gedenkane an Verstorbene gesungen, genau wie in England. Ein netter Silvesterbrauch ist zudem das „First Fotting“. Dies besagt, dass die erste Person, die im neuen Jahr über die Türschwelle tritt, ein Omen mit sich bringt. Wenn man die Person gut leiden kann, steht das für viel Glück, mag man die Person nicht so sehr, dann soll es ein weniger glückliches Jahr vorhersagen.

In Österreich wird gediegen mit einem Wiener Walzer in das neue Jahr getanzt. Entweder im großen Stil auf dem Wiener Festplatz mit anschließendem Feuerwerk oder auch zu Hause oder auf einer Party.

Die Griechen mögen's etwas riskanter. Dort wird sich ins neue Jahr gespielt - mit Karten- und Würfelspielen aller Art. Wer gewinnt soll das ganze Jahr über Glück haben. Gegessen wird in Griechenland traditionell Basiliusbrot mit eingebackenen Münzen. Wer auf eine Münze stößt, dem soll im nächsten Jahr Wohlstand vergönnt sein.

In Bulgarien schnappen sich vor allem Kinder einen Ast vom Korneilkirschbaum und schmücken ihn schön ("Surwatschke"). Damit ziehen sie an Silvester und Neujahr von Haus zu Haus und schlagen den Bewohner*innen (sanft) auf den Rücken. Das soll Gesundheit und Reichtum bringen. Im Gegenzug bekommen die Kinder meist kleine Geschenke oder Leckereien.

Wie in Spanien wird auch in Italien an Silvester traditionell rote Unterwäsche getragen, allerdings nicht nur von Fauen, sondern von allen. Auch dort steht dies für Liebesglück und Leidenschaft sowie auch für Gesundheit. Allerdings muss sie für die Italiener geschenkt sein, ansonsten wirkt es nicht. Zudem muss die Unterwäsche gleich an Neujahr entsorgt werden und darf somit nur dieses eine Mal getragen werden. Zum Essen gibt es laut Silvesterbrauch Linsen mit Schweinshaxe. Die Linsen sollen an Münzen erinnern und stehen somit für Reichtum im neuen Jahr.

In den meisten Teilen Russlands wird sowohl Silvester soals auch Weihnachten erst am 13. Januar gefeiert - nach dem julianischen Kalender. Dort gibt es dann "Borschtsch" (Rote-Beete-Suppe) und "Kutya" (süße Getreidespeise), die beide für Hoffnung stehen. Zum Nachtisch gibt es verschiedene Süßspeisen mit Honig und Mohn, die Freude und Erfolg bringen sollen. Außerdem gibt es „Pelmeni“ (Teigtaschen mit versch. Füllungen). Wer eine Münze in seiner Teigtasche findet, dem sei Wohlstand garantiert. Eine kleine Puppe steht widerum für Nachwuchs. Unmittelbar vor Mitternacht werden die größten Wünsche für das neue Jahr aufgeschrieben und dann angezündet. Die Asche wird ins Sektglas gegeben und wer diese Mischung bis 12 Uhr ausgetrunken hat, dessen Wunsch geht in Erfüllung.

Da es in Brasilien an Silvester warm ist, wird dort am Strand gefeiert. Dazu werden verschiedene Kerzen aufgestellt. Weiße Kerzen stehn für Reinheit und Frieden, gelbe für Reichtum und rote für Liebe und Leidenschaft. Die Kleidung ist traditionell weiß. Wer es schafft eine Welle im Meer zu "überspringen", darf sich dafür etwas wünschen. Frauen schicken oft kleine Schiffchen aus Holz, die mit Blumen und Leckereien befüllt sind, raus ins offene Meer. Dies soll eine Ehrung der Meeresgöttin sein und für Fruchtbarkeit stehen. Der Bohneneintopf „Feijoada“ soll Wohlstand für das kommende Jahr bringen. Wie in Spanien werden auch hier 12 Trauben zum Jahreswechsel gegessen. Wenn anschließend sieben Traubenkerne in Papier gewickelt und aufbewahrt werden, soll das Glück in der Liebe bringen.

In Ecuador geht es heiß her. Dort werden riesige Puppen aus (alten) Klamotten und Sttoffen hergestellt. Diese werden mit Sägemehl und Papier gestopft. Es werden gerne auch unbeliebte Promis oder Politiker als Modelle gewählt. Die Puppen ("Monigotes") werden dann auf den STraßen verbrannt, um alles Schlechte aus dem vergangenen Jahr loszuwerden und um Platz für Neues zu schaffen.

Eine Linsensuppe an Silvester steht in den USA laut Silvesterbrauch für Geldsegen und Glück. Laut der „Nothing goes out“-Tradition darf man dort das Haus bis um Mitternacht nicht verlassen, ansonst bringt das Unglück. Diese Tradiion ist allerdings nicht so sehr verbreitet. Die meisen tümmeln sich liebe rauf Kostümpartys. Am Times Square gibt es kurz vor Mitternacht den "Ball Drop". Eine große und leuchtende Kugel wird auf eine 23 Meter hohe Stange heruntergelassen und leitet damit den Countdown der letzten Minute im alten Jahr ein. Dann geht das große Feuerwerk endlich los. An der „Wishing Wall“ können alle ihre Neujahrswünsche auf kleine Zettelchen schreiben und an eine Wand kleben. Die Zettel werden am Ende eingesammelt, duchmischt und wie Konfetti in die Luft geworfen.

Auch in Argentinien gibt es Konfetti an Silvester. Allerdings schon am Nachmittag. Dann werden alte Domukente, Urkunden und sonstiges Papier geschreddert und aus dem fenster geworfen. Damit sollen alte Sorgen symbolisch weggeworfen werden, um Platz für Neues zu schaffen. Wie auch in Ecuador werden zudem riesige Figuren gebastelt, allerdings aus Pappmaché.

In China wird am 31. Dezember ganz gemütlich mit der Familie gegessen. Denn das chinesische Neujahrsfest wird erst etwa einen Monat später gefeiert - nach dem traditionellen Mondkalender. Es gilt als wichtigstes Familenfest in China und zu diesem Anlass reist die ganze Familie an. Gegessen werden dann kleine Teigtaschen in Form von Münzen, die Reichtum verheißen sollen. Die Füllungen aus Huhn, Bohnenkäse und Fisch stehen für Glück. Das gesamte Haus wird in China gründlich mit Bambuszweigen geputzt, um böse Geister zu vertreiben. Außerdem sollen laut Tradition alle Textilien erneuern werden. Das Haus soll mit roten und goldenen Glückszeichen geschmückt werden. Die Farbe Rot soll, zusätzlich zu viel Lärm, der Legende nach das räuberische, menschenfressende Ungeheuer "Nyan" vertreiben. Alleinstehende Frauen werfen an Silvester Mandarinen ins Meer, um potentielle Männer anzulocken. Zum Jahresende wird schließlich das Fenster geöffnet, um das Glück hereinzulassen.

Auch in Israel liegt der Jahreswechsel in einem ganz anderen Monat als bei uns - dort wird Silvester nach dem gregorianischen Kalender Ende September oder Anfang Oktober gefeiert. Es handelt sich um das jüdische Neujahrsfest "Yom Kippur", dies gilt als wichtigster Feiertag im Judentum. Wer religiös angehaucht ist, beginnt das neue Jahr traditionell mit dem Blasen eines Krummhorns ("Shofar"). Gegessen werden verschiedene süße Leckereien, wie zum Beispiel in Honig getauchte Apfelschnitze.

In Japan beginnt die Feier zum Jahreswechsel mit einem Großputz durch's ganze Haus, welches danach mit Kiefern und Blüten geschmückt wird. Gefeiert wird "Bonenkai", das sogenannte Fest des Vergessens. Alles Böse aus dem vergangenen Jahr soll damit vertrieben (vergssen) werden, um gut in ein neues Jahr starten zu können. Zum Essen gibt es Reißklößchen ("Mochi"), oftmals auch in einer Suppe. Oder es wird "Soba" gegessen - das sind bräunliche, lange Nudeln aus Buchweizen. Diese sollen für ein langes und wohlhabendes Leben stehen. Nach dem Essen gehen viele in einen der umliegenden Tempel, um sich von alten Sünden zu befreien. Dabei läuten die Glocken 108 Mal und mit jedem Schlag wird eine Sünde vertrieben. Danach werden beleuchtete Ballons mit Neujahrswünschen in den Nachthimmel geschickt.

In Südafrika wird am 1. und 2. Januar mit einem kunterbunten Karneval ("Ministrel Carnival") inklusive Kostümen, weiß bemalten Gesichtern und lauter Musik auf den Straßen gefeiert, hauptsächlich in Kapstadt. Am zweiten Tag endet die Feier mit einer feierlichen Parade. Mit bunt gemischten Musikgenres und verschiedenen Tänzen wird in das neue Jahr gefeiert. Gegessen wird traditionell Hühnchen, wobei sich das viele in ärmeren Gegenden nicht leisten können.

Das waren jetzt mal einige Beispiele... Na, wusstet ihr das alles schon?

Feuerwerk

Das komplette Redakonsteam wünscht euch allen einen schönen Silvesterabend im kleinen Kreise
...bis nächstes Jahr :)

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